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Sehen und handeln zum Suppentag

Traditionell verankert findet in der Kirchgemeinde Birrwil in der Passionszeit der Suppentag statt.

Leider auch dieses Jahr anders als gewohnt. Bernhard Lüthi griff in seiner Predigt jedoch sinngemäss die Thematik Sehen und Teilen auf.

Aus dem Lukas Evangelium 9,10-17, wo Jesus predigte und ihm sehr viele Leute zuhörten. Sie klebten ihm förmlich an den Lippen. Je länger der Tag andauerte, desto mehr sahen die engsten Vertrauten von Jesus, die Jünger, ein grosses Problem am Horizont aufsteigen. Denn vor Ort gab es kein Essen und beginnen zu handeln, und sie handeln vernünftig. So schlagen sie Jesus vor: «Entlass die Leute, damit sie sich versorgen können, denn was wir haben, ist maximal genug für uns, aber nicht für die grosse Masse.» Ihre eigene Sicht auf die Situation liess sie vergessen, zu was Jesus im Stande ist. Auch vergassen sie, wie Gottes Heiliger Geist noch vor wenigen Tagen grosse Dinge durch sie wirkte. Die Alltagsrealität hatte ihre Blickrichtung auf ihre eigenen, bescheidenen Möglichkeiten reduziert. Umso erstaunlicher ist die Reaktion von Jesus. Denn es kommt kein Vorwurf im Stil von «ja, habt ihr schon alles vergessen?» Auch keine Aufforderung, noch mehr zu tun, noch mehr zu vertrauen. Aber, Jesus nimmt sie auch nicht einfach aus der Pflicht, sondern will, dass sie Teil der Lösung werden: «Gebt ihr ihnen zu essen! », trägt er den Jüngern auf. «Aber wir haben doch nur fünf Brote und zwei Fische», war deren Reaktion – «was haben wir schon zu geben?» Sind Ihnen solche oder ähnliche Gedanken vertraut?

Die nun folgende Frage der Jünger würden wir mit ‘unvernünftige Vernunft’ umschreiben: «Meinst du, wir sollten gehen und für alle einkaufen?» Vielleicht fragen Sie sich, was daran unvernünftig sein soll? Schlicht und einfach die Tatsache, dass dieses Vorhaben ihre finanziellen Möglichkeiten komplett gesprengt hätte. Aber der göttliche Lösungsansatz ist ein anderer, nämlich: Jesus bat die Jünger, ihm das zu bringen, was sie besassen. Nicht mehr und nicht weniger. Was ER nun daraus machen würde, lag nicht mehr in ihrer Verantwortung. Die Geschichte endet damit, dass alle mehr als genug zu essen hatten.

Jesus einfach das zu geben, was wir haben und nicht mehr, zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel hindurch und hat bis heute nichts an seiner Gültigkeit verloren. Gott sieht uns als Teil der Lösung für die Herausforderungen dieser Welt. Unsere Aufgabe ist es, einfach das zu geben, das zu bringen, was wir haben und den Rest können, ja sollen wir IHM überlassen.

Das gemeinsame Suppenessen fand auch dieses Mal bei jedem einzelnen Zuhause statt, dafür konnten alle ein Brot und die dazu gehörende Suppe nach Hause nehmen.

Die Kirchgemeinde Birrwil wünscht Ihnen von Herzen eine gesegnete Passions- und Osterzeit.